4. Platz bei der Sitzvolleyball-EM

Anpfiff Hoffenheim Neuzugang Thyrza Kiewik feiert Nationalmannschaftsdebüt in Italien.

Die Norditalienische Stadt Caorle war vom 06.10. bis 15.10.2023 Gastgeber der Sitzvolleyball Europameisterschaft der Männer und Frauen, mit jeweiliger deutscher Beteiligung. Mittendrin die Neu-Hoffenheimerin Thyrza Kiewik, die ihr Debüt bei einem internationalen Turnier feierte.

Der Turnierverlauf sah für die ehemalige Standvolleyballerin aus den Niederlanden vielversprechend aus. Die Vorrunde konnten die deutschen Sitzvolleyball-Frauen mit lediglich einer Niederlage gegen die Gastgeberinnen Italien (0:3) und drei Siegen über Kroatien (3:0), Ungarn (3:0) und die Türkei (3:0) beenden und als Gruppenzweiter in das Viertelfinale einziehen. Nach einer souveränen Leistung gelang mit einem klaren Sieg gegen Polen (3:0) der Einzug in das Halbfinale. Im Halbfinale jedoch musste sich die deutsche Mannschaft um Cheftrainer Christoph Herzog leider gegen bis dahin ungeschlagene Sloweninnen mit (1:3) geschlagen geben. In einem spannenden Spiel um Platz drei gegen die Ukraine führten Kleinigkeiten dazu, dass die deutschen Sitzvolleyballerinnen die Medaille – knapper als das Ergebnis es vermuten lässt (1:3) –  verpasst haben. Somit reiste die deutsche Delegation mit einer Silbermedaille (Männer) und einem souveränen 4. Platz zurück nach Deutschland.

Trotz der verpassten Medaille in Italien blickt die gebürtige Niederländerin zielstrebig nach vorne. Ein großes Ziel ist die Qualifikation für die Paralympics 2024 in Paris: „Leider hat es bei der Europameisterschaft in Italien nicht geklappt, da wir hier einen 4. Platz geholt haben. Ein großes Ziel für uns als Team ist es einen Startplatz für die Paralympics zu erhalten. Es gibt noch zwei weitere Chancen, bei denen vieles möglich ist“, so die 27-Jährige. Die deutschen Männer und Frauen im Sitzvolleyball haben beim WorldCup in Kairo (11. bis 18.11.2023) oder beim Qualifikationsturnier im Frühjahr 2024 erneut die Chance sich ein Ticket für die Paralympics in Paris zu lösen. Um die Qualifikation zu erreichen hat sich Thyrza Kiewik auch persönliche Ziele gesteckt: „Ich möchte alle Techniken die beim Sitzvolleyball wichtig sind üben, üben, üben! Vor allem das Rutschen.“

Ein Stück zurück in mein altes Leben

Der Sitzvolleyball ist für die ehemalige Stand-Volleyballerin aus Darmstadt nicht nur aus sportlicher Sicht von Bedeutung: „Sitzvolleyball ist für mich ein Stück zurück in mein altes Leben. Ich habe früher Stand-Volleyball gespielt, nach meinem schweren Autounfall 2021 konnte ich das nicht mehr machen. Für mich ist der Mannschaftssport unglaublich wichtig, da ich durch gemeinsam erreichte Ziele und verbachte Zeit mit meiner Mannschaft – auf und neben dem Spielfeld – viel Kraft erhalte.“

Auf die Frage, ob sie den Sport anderen weiterempfehlen würde antworte Kiewik folgendes: „Sitzvolleyball ist ein Mannschaftssport der unglaublich viel Spaß macht. Die Sportart wird sowohl von Leute mit als auch ohne Behinderung gespielt und ist voller Action. Im Vergleich mit Stand-Volleyball ist das Netz niedriger und das Feld kleiner. Es wird sitzend auf dem Boden gespielt, dadurch ist das ganze Spiel unglaublich schnell. Jeder sollte es auf jeden Fall probieren!“